Hai Junks,
ich habe mich in den letzten drei Abenden durch meine 15 neuen Living Stereo SACDs gehört.
Dies war für mich eine Zeitreise der besonderen Art. Vorweg, interpretatorisch/musikalisch bereiten mir diese Aufnahmen eine Gänsehaut nach der anderen. Aufnahmetechnisch sind nach genauem Hinhören doch einige Defizite wahrnehmbar. Dynamikspitzen, in denen die Bänder in die Sättigung gefahren wurden - Cesar Franks Symphony Dm mit dem CSO unter Monteux als Beispiel - oder das Loch in der Mitte welches bei den reinen 2 Kanal Aufnahmen zu bemerken ist. Besonders bei den Heifetzaufnahmen dieser Art erscheint die Geige 2 Meter breit, wohl als Versuch das Loch zu füllen.
Ich habe mal folgende "moderne" Aufnahme als Versuch eines Vergleichs hinzugezogen:
Joshua Bell
Berliner Philharmoniker
Michael Tilson Thomas
Tchaikovsky
Concerto in D for Violin and Orchestra, Op. 35
Sony
[IMG:150:128]http://img102.imageshack.us/img102/5434 ... yh8.th.jpg[/img]
Bei dieser "Liveaufnahme" habe ich den Eindruck, der Interpret versucht durch gekonntes Langsamspielen (in den Sätzen ca. 1-2 Minuten länger als bei Heifetz oder auch der letzten Einspielung mit Mutter) dem Ereignis mehr Tiefe zu verleihen. Auch vermag sich kein wirkliches Zusammenspiel zwischen Solist und Orchester einzustellen. Es wirkt alles zerfaselt unharmonisch, künstlich ohne Belang verglichen mit der Heifetzaufnahme dieses Konzertes. Ich habe das Gefühl, das Orchester ignoriert den Solisten und umgekehrt. Die Violine ist darüber hinaus überbetont vor das Orchester plaziert, nimmt den Feinheiten den Raum, dem Orchester die Möglichkeit, sich zu entfalten. Kein Vergleich zu der wirklich atemberaubenden Aufnahme des Bruchschen Violinenkonzerts aus den Anfängen der Karriere des Joshua Bell, welche ich nur wärmstens ans Herz legen kann.
Nach all dem Durchhören blieb eine SACD förmlich am und im Herz haften:
Bela Bartok
Concerto for Orchestra
22 Oktober 1955
Musik for Strings, Percussion and Celesta
Hungarian Sketches
28 & 29 Dezember 1958
Chicago Symphony Orchestra
Fritz Reiner
Orchestra Hall Chicago
[IMG:150:128]http://img102.imageshack.us/img102/4017 ... lf0.th.jpg[/img]
Diese Aufnahme hat für mich den gleichen Stellenwert wie die Reinersche Schererazade. Da kann ich nur "WOW" sagen. Klangfarben satt, eine Fein-und Grobdynamik, da verschlägt es mir den Atem. Die Streicher sind soetwas von tief und neudeutsch "fett", das geht direkt ins Herz. Ein Bühne ein Raum unglaublich. Das muss man gehört haben, das lässt sich nur ungenau mit Worten beschreiben. Ich denke und fühle: eine "der" besten klassischen Aufnahmen überhaupt.
Hierzu mal ein Link mit Bemerkungen zu dieser Produktion:
hxxp://
www.sa-cd.net/showtitle/2348
Das ist die eine für die Insel
Lieben Gruss
M;chele
P.S. der erste, der mir eine PN schickt, bekommt die Joshua Bell für only Porto
Männer! dachte sie. Geliebte, lächerliche, einen zur Weißglut bringende Wesen. <<Eric Malpass>>
"Gewerblicher Teilnehmer"