Gitterableitwiderstand trotz Übertrager?!?!
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Gitterableitwiderstand trotz Übertrager?!?!
Hallo liebe RÖHÖ -Gemeinde!!
ich hab da mal ne´Frage. In einigen Schaltungen finde ich auf der Sekundärseite eines Zwischenübertragers immer noch parallel zur Wicklung einen Ohmschen Widerstand (Gitterableitwiderstand). Warum machen die das? -Und andere wiederum nicht? Zweite Frage: Wie wird der Widerstandswert ermittelt? Sollte nicht der Scheinwiderstand der Wicklung reichen für eine Optimale Anpassung an die Folgestufe?
Vielleicht kennt ja einer von euch die Antwort. Im Netz habe ich nichts gefunden.
Gruß
Carsten
ich hab da mal ne´Frage. In einigen Schaltungen finde ich auf der Sekundärseite eines Zwischenübertragers immer noch parallel zur Wicklung einen Ohmschen Widerstand (Gitterableitwiderstand). Warum machen die das? -Und andere wiederum nicht? Zweite Frage: Wie wird der Widerstandswert ermittelt? Sollte nicht der Scheinwiderstand der Wicklung reichen für eine Optimale Anpassung an die Folgestufe?
Vielleicht kennt ja einer von euch die Antwort. Im Netz habe ich nichts gefunden.
Gruß
Carsten
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Simon [muc]
- Öfter hier

- Beiträge: 73
- Registriert: Di 28. Apr 2009, 14:47
Hi Simon,
OK Trafo abschließen...., warum schließen dann so viele ihre Trafos nicht ab?
Einen Kondensator im Gitter ist aus klanglicher Sicht nicht sinnvoll und kommt für mich nicht in frage.
Frage: Wie entstehen am Gitter Überschwinger und warum hört man keine Unterschiede, mit oder ohne Widerstand? Das Problem mit dem Schwingen entsteht doch eigentlich nur im Zusammenspiel mit der Eingangskapazität. Oder?
Gruß
Carsten
OK Trafo abschließen...., warum schließen dann so viele ihre Trafos nicht ab?
Einen Kondensator im Gitter ist aus klanglicher Sicht nicht sinnvoll und kommt für mich nicht in frage.
Frage: Wie entstehen am Gitter Überschwinger und warum hört man keine Unterschiede, mit oder ohne Widerstand? Das Problem mit dem Schwingen entsteht doch eigentlich nur im Zusammenspiel mit der Eingangskapazität. Oder?
Gruß
Carsten
Hallo Carsten,
das Ganze ist nicht eben einfach.
Zum Thema Trennkondensator:
Eine gleichstrommaessige Trennung der Sekundaerwicklung ueber Kondensator ist i. A. weder notwendig noch sinnvoll - gerade die Moeglichkeit, etwas Gitterstrom ueber den Uebertrager fliessen zu lassen, ohne dass der Gitterstrom eine nennenswerte Arbeitspunktverschiebung erzeugt, macht den Uebertragereinsatz und die Inkaufnahme seiner Nachteile (Bandbegrenzung, Gruppennlaufzeitverzerrungen, Phasenverschiebung) in einigen Faellen sinnvoll.
Zum Thema 'Abschluss oder nicht Abschluss':
Es kommt sehr stark auf den Uebertrager und die Umgebungsschaltung an, ob man ihn mit Widerstand, Zobelglied oder Kombination von beidem abschliessen sollte bzw. muss.
Bei Uebertrager, die von sich aus - oder mit Hilfe der korrekten Quellimpedanz (Innenwiderstand der Treiberroehre) - auch unter Last (komplexe aussteuerungsabhaengige Eingangsimpedanz der getriebenen Roehre) die Streuresonanz kritisch bedaempfen, ist ein Abschluss ueberfluessig.
Bei Uebertragern, die dies nicht tun, ob konstruktiv bedingt oder durch suboptimale Quell- und Lastimpedanz, ist ein Abschluss mit R oder R parallel RC sinnvoll zur Bedaempfung von Ueberschwingern.
Mancher Uebertragerhersteller (Lundahl z. B.) gibt Werte fuer Abschluss oder Zobelglied fuer optimales Rechteckverhalten und damit bestes Uebertragungsverhalten an.
Wie dann der Endbenutzer 'klanglich empfinded', ist eine individuelle Sache - das gilt es auszuprobieren, was dem eigenen Geschmack entspricht.
Ich selbst optimiere meisst in der Schaltung - mit Oszi, Rechteck- und Quasi-Diracstoss-Ansteuerung (Nadelimpulse)...
Gruss
Mich
das Ganze ist nicht eben einfach.
Zum Thema Trennkondensator:
Eine gleichstrommaessige Trennung der Sekundaerwicklung ueber Kondensator ist i. A. weder notwendig noch sinnvoll - gerade die Moeglichkeit, etwas Gitterstrom ueber den Uebertrager fliessen zu lassen, ohne dass der Gitterstrom eine nennenswerte Arbeitspunktverschiebung erzeugt, macht den Uebertragereinsatz und die Inkaufnahme seiner Nachteile (Bandbegrenzung, Gruppennlaufzeitverzerrungen, Phasenverschiebung) in einigen Faellen sinnvoll.
Zum Thema 'Abschluss oder nicht Abschluss':
Es kommt sehr stark auf den Uebertrager und die Umgebungsschaltung an, ob man ihn mit Widerstand, Zobelglied oder Kombination von beidem abschliessen sollte bzw. muss.
Bei Uebertrager, die von sich aus - oder mit Hilfe der korrekten Quellimpedanz (Innenwiderstand der Treiberroehre) - auch unter Last (komplexe aussteuerungsabhaengige Eingangsimpedanz der getriebenen Roehre) die Streuresonanz kritisch bedaempfen, ist ein Abschluss ueberfluessig.
Bei Uebertragern, die dies nicht tun, ob konstruktiv bedingt oder durch suboptimale Quell- und Lastimpedanz, ist ein Abschluss mit R oder R parallel RC sinnvoll zur Bedaempfung von Ueberschwingern.
Mancher Uebertragerhersteller (Lundahl z. B.) gibt Werte fuer Abschluss oder Zobelglied fuer optimales Rechteckverhalten und damit bestes Uebertragungsverhalten an.
Wie dann der Endbenutzer 'klanglich empfinded', ist eine individuelle Sache - das gilt es auszuprobieren, was dem eigenen Geschmack entspricht.
Ich selbst optimiere meisst in der Schaltung - mit Oszi, Rechteck- und Quasi-Diracstoss-Ansteuerung (Nadelimpulse)...
Gruss
Mich
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What is worth dying for, is worth killing for...
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Hallo,
Zunächst berechnet man sich mal den Zwischenübertrager und baut seine Schaltung so auf. Dann misst man mal mit dem Oszi und hat auf einmal ganz komische Überschwinger etc. obwohl doch alles so schön klingt. Jetzt kommt man in die Schwierigkeit den "schönen" Klang nicht zu versauen und trotzdem die elektronischen Eigenschaften mal auf eine "VDE" (gibt es das noch oder heißt es jetzt EuroNorm?
) gerechte "Norm" zu bringen.
Nun, zunächst berechnet man noch einmal und wenn man wirklich keinen Rechenfehler gemacht hat, dann hat man bestimmt eine wichtige Größe vergessen. Ok, dann lötet man mal die "üblichen Verdächtigen" rüber. Siehe da, auf einmal geht es. Gut, es klingt noch, dann mal hoch die Tassen!
Ok, jetzt haben manche die Ambition, diese Erkenntnisse des Schaltungsaufbaus zu veröffentlichen - und so kommt es dann zu den unterschiedlichen Schaltungen. Ich hoffe, ich habe zum Thema beigetragen.
Schönes Wochenende,
Grüße
Jürgen
Zunächst berechnet man sich mal den Zwischenübertrager und baut seine Schaltung so auf. Dann misst man mal mit dem Oszi und hat auf einmal ganz komische Überschwinger etc. obwohl doch alles so schön klingt. Jetzt kommt man in die Schwierigkeit den "schönen" Klang nicht zu versauen und trotzdem die elektronischen Eigenschaften mal auf eine "VDE" (gibt es das noch oder heißt es jetzt EuroNorm?
Nun, zunächst berechnet man noch einmal und wenn man wirklich keinen Rechenfehler gemacht hat, dann hat man bestimmt eine wichtige Größe vergessen. Ok, dann lötet man mal die "üblichen Verdächtigen" rüber. Siehe da, auf einmal geht es. Gut, es klingt noch, dann mal hoch die Tassen!
Ok, jetzt haben manche die Ambition, diese Erkenntnisse des Schaltungsaufbaus zu veröffentlichen - und so kommt es dann zu den unterschiedlichen Schaltungen. Ich hoffe, ich habe zum Thema beigetragen.
Schönes Wochenende,
Grüße
Jürgen
OK, Da danke ich erst mal. Ich habe meine Schaltung aus der die Frage entstand mit dem Oszi geprüft. Überschwinger die im Hörbereich Probleme machen könnten habe ich nicht gefunden. Somit ist die Frage weitestgehend abgehakt. -aber was hat die VDE damit zu tun??
Die `üblichen Verdächtigen´!! ja bin ich hier im Tatort
Okidoki
An dieser stelle nochmals Danke
Gruß
Carsten
Die `üblichen Verdächtigen´!! ja bin ich hier im Tatort
Okidoki
An dieser stelle nochmals Danke
Gruß
Carsten
Hallo Carsten,
mit dem VDE hat das Ganze wirklich nichts zu tun - dessen Vorschriften interessiert sich eher fuer das Netzteil und die Einhaltung der Sicherheitsabstende und anderen Bedingungen, um ein unbeabsichtigtes Ableben der (freiwilligen oder unfreiwilligen) Benutzer des eigenen Machwerkes zu vermeiden. So der Zwischenuebertrager hinreichend gut isoliert ist, oder beruehrgeschuetzt, interessieren sich die Sicherheitsvorschriften nicht fuer ihn
...
Ob Ueberschwinger Auswirkungen auf das Klangempfinden haben, ist eine Sache der Frequenz, des Umfanges und des eigenen Empfindens.
Ueberschwinger mit Spektralanteilen im Hoerbereich, besonders im Praesenzbereich, finde ich sehr stoerend - sie verdecken im besten Falle Details der Aufnahme unter Artefakten, im schlimmsten Fall bringen sie fuer mich Effekte, die man bei Aufnahmen im Normalfalle mit Mikrophonaufstellung und/oder De-esser unterdrueckt... andere finden das angenehm 'auffrischend' fuer den Klang: 'diese Details beim Atmen des Saengers habe ich vorher nie gehoert..." - es ist also, wie so vieles, was nicht sicherheitsrelevant ist, eher eine Sache des Blickwinkels
Als Ingenieur mit Messtechnikhintergrund bin ich natuerlich geneigt, solche Probleme im Keim zu ersticken - kritische Daempfung da ist ein guter Ansatz im Schaltungsbau - ein weiterer ist es, die Endroehre nach dem Uebertrager entweder nur ohne oder nur mit Gitterstrom zu fahren - die groessten Probleme haben Zwischenuebertrager im Uebergangsbereich
...
Aber - schon wieder zuviel geblubbert - also
.
Und jetzt noch einen
...
Micha
<->
mit dem VDE hat das Ganze wirklich nichts zu tun - dessen Vorschriften interessiert sich eher fuer das Netzteil und die Einhaltung der Sicherheitsabstende und anderen Bedingungen, um ein unbeabsichtigtes Ableben der (freiwilligen oder unfreiwilligen) Benutzer des eigenen Machwerkes zu vermeiden. So der Zwischenuebertrager hinreichend gut isoliert ist, oder beruehrgeschuetzt, interessieren sich die Sicherheitsvorschriften nicht fuer ihn
Ob Ueberschwinger Auswirkungen auf das Klangempfinden haben, ist eine Sache der Frequenz, des Umfanges und des eigenen Empfindens.
Ueberschwinger mit Spektralanteilen im Hoerbereich, besonders im Praesenzbereich, finde ich sehr stoerend - sie verdecken im besten Falle Details der Aufnahme unter Artefakten, im schlimmsten Fall bringen sie fuer mich Effekte, die man bei Aufnahmen im Normalfalle mit Mikrophonaufstellung und/oder De-esser unterdrueckt... andere finden das angenehm 'auffrischend' fuer den Klang: 'diese Details beim Atmen des Saengers habe ich vorher nie gehoert..." - es ist also, wie so vieles, was nicht sicherheitsrelevant ist, eher eine Sache des Blickwinkels
Als Ingenieur mit Messtechnikhintergrund bin ich natuerlich geneigt, solche Probleme im Keim zu ersticken - kritische Daempfung da ist ein guter Ansatz im Schaltungsbau - ein weiterer ist es, die Endroehre nach dem Uebertrager entweder nur ohne oder nur mit Gitterstrom zu fahren - die groessten Probleme haben Zwischenuebertrager im Uebergangsbereich
Aber - schon wieder zuviel geblubbert - also
Und jetzt noch einen
Micha
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Ceol
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