Hallo Leute.
So, ich lasse mal lieber Messdaten anstatt Behauptungen sprechen.
Messdiagramm 1
Frequenzgangmessung und Klirrfaktormessung mit meinem "alten" Mess-System DAAS3L+. Messungen mit Frequenzweiche. Wie man erkennen kann läuft der BMS4590 (16 Ohm-Version) mit dem Jabo KH-50 bis 400 Hz herunter. Unterhalb 300 Hz steigen die Verzerrungen sprunghaft an.
[img:132:147]http://www.abload.de/thumb/jabo-daas3lps47.jpg[/img]
Um die Messungen abzusichern habe ich heute Abend mal mein ARTA Mess-System aufgebaut und nachgemessen ob die Messungen mit dem DAAS3L+ stimmen. Vorallem haben mich die Klirr-Messungen interessiert weil die Auflösung um einiges höher ist als die 8 Mess-Stützpunke vom DAAS3L+. Schalldruck bei den Messungen war in einem Meter Abstand genau 100db/1Khz. Pegel wurde mit Handmessgerät überprüft und die Ausgangsspannung des Messverstärkers angepasst bis das Display genau 100 db angezeigt hat. Der Abstand Messmikrofon zum Hornmund betrug ebenfalls genau 1 Meter weil ich den Hornfrequenzgang und nicht die Raumechos / Raumresonanzen messen wollte.
Frequenzgangmessung mit Weiche
[img:132:147]http://www.abload.de/thumb/fgqpc5.jpg[/img]
Klirrfaktormessung in db
[img:132:147]http://www.abload.de/thumb/klirrdbnp9z.jpg[/img]
Klirrfaktormessung in %
[img:132:147]http://www.abload.de/thumb/klirrprozentbp7b.jpg[/img]
Kumulatives Zerfallspektrum.
[img:132:147]http://www.abload.de/thumb/kzspk8ofl.jpg[/img]
Bei 350 Hz kann man erkennen das das Horn relativ lang auf dieser Resonanzfrequenz ausschwingt.
Mit den Messungen kann jeder selbst seine Schlüsse ziehen. Normaler Weise sollte man aus klanglichen Gründen besser 1 Oktave oberhalb der Resonanzfrequenz trennen was bedeuten würde das man die Trennfrequenz auf ca. 600-700 Hz legen sollte.
Allerdings: Bei dieser Frequenz schwingt jeder Konus-LS wesentlich länger aus und durch die Größe des Hornes und dem Membrandurchmessers eines angemessen Tieftöner liegen die Schallzentren bei 700 Hz Trennfrequenz viel zu weit auseinander was je nach Messpunkt übelste Auslöschungen und/oder Überhöhungen im Frequenzgang verursacht. Wenn man das Messmikrofon während der Messung bewegt bekommt man das pure Grausen. Dieser Effekt verschwindet bei einer Kombination dieser Größe leider erst in mehreren Meter Entfernung. Auch der Klirr bei Lautstärken mit denen man normalerweise zu Hause hört ist überhaupt kein Problem, selbst bei 100 db liegt der K2 "Störpegel" schlechtenfalls nur ca. 40 db unter Bezugspegel, die störende K3-Verzerrungen liegen sogar noch weiter 30 db darunter. Röhren-Hörer sollten da schon gar nicht meckern.
Es gilt also meistens den besten Kompromiss für die jeweilige Abhörsituation (möglicher Hörabstand, Abhörlautstärke) zu finden. Ich glaube ich habe für mich damals den besten Kompromiss gefunden. Heute würde ich es genau nochmal so und nicht anders machen.
Gruß.
Michael
Eine saarländische Lebensweisheit: Hauptsach gud gess.